Eine Oma berichtet zum Großelterntreffen – für Großeltern verstorbener Enkelkinder
Durch den Jahresflyer vom Stillen Stern wurde ich auf die Veranstaltung „Großelterntreffen“ angesprochen. Der Text entsprach genau meinen Gefühlen und meiner Situation. Vor dreieinhalb Jahren verstarb mein 4. Enkelkind unmittelbar vor der Geburt. Auch heute für mich noch unfassbar.
Vier Großmütter trafen sich an einem Donnerstagnachmittag bei Kaffee und Kuchen mit Frau Knebel in der evangelischen Studierendengemeinde an der Uni. Jede Großmutter zündete zu Beginn eine Kerze für ihr verstorbenes Enkelkind an. Mit diesem sehr bewegenden Einstieg spürte ich, dass hier ein Ort war, in dem meine Trauer und meine Gefühle gut aufgehoben waren. Durch das eigene Erzählen und das Zuhören der Erfahrungen der anderen Großmütter entstand sehr schnell großes gegenseitiges Vertrauen, Offenheit und Verbundenheit.
Neu für mich war die Beschäftigung mit der Frage „Was hat mir mein Enkelkind mitgegeben? Was war sein Auftrag in diesem Leben?“
Es war ein sehr bewegender, teilweise auch aufwühlender Nachmittag. Trauer hatte Raum und die Tränen taten gut. Für mich hat das Treffen Perspektiven aufgezeigt, wie meine nächsten Schritte im Umgang mit dem Tod meines Enkelkindes sein werden. Herzlichen Dank an alle Teilnehmerinnen und Frau Knebel für die Impulse und die Gesprächsführung.
Bruni Binninger, Trier
Wie alt das Enkelkind bei seinem Tod war, und wie lange dieses schreckliche Ereignis her war, spielte an diesem Nachmittag keine Rolle.
Termin: Mittwoch, 9.10.24 von 15 bis 18 Uhr
Ort: ESG – Evangelische Studierenden Gemeinde, Im Treff 19, 54296 Trier
Leitung: Maria Knebel, Dipl. Sozialarbeiterin mit Fortbildung in Trauerbegleitung